Link (intern): zum Schreiben anLVS und Wirtschafts und Verkehrsministerium Schleswig -holstein
Nach eingehender Beratung von uns Übersenden wir Ihnen unseren
Forderungskatalog für das von Ihnen in Auftrag zu gebende Gutachten.
Mit Freundlichen Grüßen
Hendrik Oehler, Udo Gertler und Rüdiger Sack
Sehr geehrter Herr Kiphard, sehr geehrter Herr Reestorff,
wir bedanken uns für die freundliche Atmosphäre und Ihr Zuhören in unserer Angelegenheit.
Erstmals hatten wir den Eindruck, dass man uns wirklich zuhört und entgegenkommendes Agieren
signalisiert. Dementsprechend hoffen wir doch sehr, hier nicht enttäuscht zu werden. Wie gesagt,
wir befinden uns in einem Wettstreit um die beste Ausgestaltung des Zugangebotes für unsere
Region. Entsprechende Entwürfe liegen vor.
Die von Ihnen zur Verfügung gestellten Zahlen der automatischen Türzähler und der
Abrechnungsstelle des SH Tarif sind aktueller, jedoch lückenhaft. Die Reisewege der
Fernreisenden, wichtig für Planung der Umstiege, die Nutzung von DB-eigenen Tarifen wie SHTicket und anderer Fahrkarten bleiben im Dunkel. Wir benötigen für eine sachgerechte Diskussion
Zahlen, Fakten und Rohdaten für die gesamte, geplante Strecke und aller Fahrgäste sowie der
potentiellen Neukunden von der Straße, so wie es von Dr. Nägele und Herrn Wewers uns gegenüber
am 16.06.2014 zugesagt wurde. Wo steigen wie viele Menschen ein und aus und wohin fahren sie.
Sollten diese Zahlen nicht vorhanden und erheb bar sein, muss zumindest deutlich sein, mit welchen
Annahmen und deren Begründungen ggf. Hochrechnungen durchgeführt werden.
Bereits bei der Anhörung im Plöner Kreistag am 16.06.2014 waren wir über die Aussage von Dr.
Nägele erstaunt, dass die Datenerhebungen, mit denen geplant wurde, 10 Jahre alt sind. Noch mehr
in Erstaunen hat uns versetzt, dass Ihnen ansonsten keine weiteren Zahlen und Daten für die
Planung vorgelegen haben. Anders ausgedrückt, man hatte lediglich die Strategie, die Strecke KielLübeck in unter 60 Minuten zu bewältigen und alle entstehenden Nachteile für die Regionen damit
in Kauf zu nehmen. Eine lediglich politische Entscheidung also; und keine zukunftsweisende und
Ihrem Landesentwicklungsplan geschuldete zudem.
Daher ist es verwunderlich, dass erst jetzt ein entsprechendes Gutachten vergeben werden soll.
Umso wichtiger ist es, dieses sorgfältig zu planen, da sonst der Eindruck entstehen könnte, dass
damit nur Zeit gewonnen und die „schlechte Nachricht“ dem Gutachter zugeschoben werden soll.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht bloß mit der „richtigen“ Fragestellung dem Gutachter
gegenüber schon das gewünschte Ergebnis im Sinne der jetzigen Planung erreicht wird. Dieses
würde lediglich für Zündstoff in der politischen Diskussion im der Einführung des neuen Fahrplans
folgenden Landtagswahlkampf führen.
Wir freuen uns daher sehr über Ihre Zusage uns gegenüber, unsere speziellen Fragewünsche und
Ausgestaltung des Gutachtens mit zu übernehmen. Wie gesagt, wir hatten erstmals einen wirklich
positiven Eindruck bei einem mit der LVS geführten Gespräch und hoffen entsprechend nicht
enttäuscht zu werden!
In diesem Sinne stehen nun hier im Nachgang, unsere auch das Gutachten betreffende Fragen und
Ausgestaltungen dazu, sowie weitere, ebenfalls zu berücksichtigende Anmerkungen, welche Sie uns
zu berücksichtigen, ebenfalls freundlicherweise am 14.07.2014 zugesagt hatten. Wir gehen davon
aus, dass diese in einem Gremium wie z.B. einem Steuerungskreis mit den Gutachtern und uns
besprochen werden. Bitte nennen Sie uns den Zeitplan für die Vorbereitung, Erstellung und
Auswertung des Gutachtens.
Entwurfskonzept Gutachten Kiel –Lübeck
Wir gehen davon aus, dass das Gutachten wie folgt strukturiert wird und folgende Punkte untersucht
werden:
01. Darstellung der Randbedingungen der Strecke Kiel – Lübeck mit Anschlussstrecken, auch wenn
sie z.Zt. nicht betrieben werden sollten.
02. Darstellung der prinzipiellen Entwicklung der Fahrpläne der letzten 25 Jahre sowohl
hinsichtlich der Bedienungsfrequenz als auch der zeitlichen Lage
03. Darstellung der Reisenden Mengen zwischen allen Stationen für Schiene, Bus und Pkw unter
nachvollziehbarer Benennung der Datengrundlage
04. Ausarbeitung folgender Punkte der verschiedenen Fahrplanvarianten
a) Matrix der Fahrzeiten zwischen allen Stationen
b) Matrix der Reisezeiten zwischen allen Stationen unter Berücksichtigung der
durchschnittlichen Wartezeit auf den nächsten Zug
c) Anschlüsse an die Busse in Preetz, Plön und Eutin
d) Matrix der zu erwartenden Reisendenzahlen
e) Nötige Änderungen und Anschlussmöglichkeiten bei Umsetzung folgender Maßnahmen
des LNVP:
I) Stadtregionalbahn Kiel
II) Reaktivierung der Schienenstrecke Neumünster – Plön bei einer Ankunft bzw.
Abfahrt in Plön zur halben Stunde
III) Reaktivierung der Schienenstrecke Neumünster – Plön bei einer Ankunft bzw.
Abfahrt in Plön zur vollen Stunde
IV) Realisierung einer Regio-S-Bahn Lübeck
f) Nötige Änderungen bei Einführung einer zweiten schnellen Verbindung Kiel – Lübeck
g) Verbesserungsmöglichkeiten durch Zweigleisabschnitte zwischen Kiel und Preetz
05. Berechnung des betrieblichen Aufwandes bei Betrieb mit je einem Triebwagen pro Fahrt
06. Darstellung der Verkehrsmengen in den einzelnen Abschnitten
07. Berechnung des betrieblichen Aufwandes als Reaktion auf benötigte Mehrkapazität zwischen
Preetz und Kiel
08. Berechnung der Einnahmen unter Berücksichtigung der Reiseweiten und der
entfernungsabhängigen Fahrpreisdegression
09. Darstellung der Kreuzungen und deren Anfälligkeit gegen Verspätungsübertragung
10. Aufzeigen möglicher Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit
11. Darstellung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Fahrplanentwürfe.
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(siehe obenTabelle in PDF Datei: Schreiben anLVS und Wirtschafts und Verkehrsministerium Schleswig -holstein
Ascheberg den 05.08.2014
Vielen Dank im Voraus
Mit freundlichen Grüßen
Udo Gertler, Hendrik Oehler, Rüdiger Sack und alle Unterstützer von Ascheberg-Mobil
PS.: Senden Sie uns bitte Ihren Gutachterauftrag in Gänze zu, damit es nicht zu Missverständnissen
kommt. Teilen Sie uns bitte außerdem mit bis wann das Gutachten vorliegen wird.