ascheberg-mobil

Argumente für einen halbstündlichen Bahnhalt in Ascheberg

Liebe Bahnfahrer/-in, wir haben hier angefangen unsere Argumente für einen halbstündlichen Bahnhalt in Ascheberg zusammenzutragen.
Wenn Ihnen noch etwas dazu einfällt, oder Sie denken es ist falsch dargestellt, schreiben Sie uns unter info@ascheberg-mobil.de .

Argumente für den halbstündlichen Bahnhalt in Ascheberg :

1. Fahrzeit
+ Wir erleiden derzeit eine Verlängerung unserer Fahrzeit von 40%, obwohl wir Einzugsgebiet von Kiel sind. Die Verschlechterung der Taktung ist hier noch gar nicht berücksichtigt. Wir Ascheberger sind anders als die eingemeindeten Vorstadt-Orte Kiels, auf die Bahn zwingend angewiesen.
Arbeitnehmer und Schüler müssen zu lange auf den nächsten Anschluss warten und sind dann auch noch zu lange unterwegs.

+ Aktuelle Fahrzeiten zwischen den Bahnhöfen von Ascheberg aus mit Auto, Bus und Bahn nach Preetz ,Plön, Kiel und Neumünster (Stand 05.07.2013)

Fahrzeiten

Verbindung Mit Bahn Mit Bus Mit Auto
Fahrzeit Fahrzeit Fahrzeit
Verbindung pro Stunde Verbindung pro Stunde Entfernung
Umsteigen oder direkt Umsteigen oder direkt
Verkehrszeiten (Mo-Fr) Verkehrszeiten (Mo-Fr)
__
Ascheberg – 6 Minuten 15 Minuten 13 Minuten
Plön 1x pro Stunde ½ bis 2x pro Stunde 7,2 km
direkt direkt
5:06 bis 0:08 von 6:45 bis 19:28
__
Ascheberg – 8 Minuten 34 bis 193 Minuten 17 Minuten
Preetz 1x pro Stunde 1x pro Stunde 16 km
direkt 1 bis 3x Umsteigen
4:45 bis 1:09 von 5:52 bis 19:28
__
Ascheberg – 35 Minuten 52 bis 104 Minuten 32 Minuten
Kiel 1x pro Stunde ½ bis 1x pro Stunde 29 km
direkt 1 bis 2x Umsteigen
4:45 bis 1:09 von 5:52 bis 18:40
__
Ascheberg – 81 Minuten 46 bis 172 Minuten 30 Minuten
Neumünster 1x pro Stunde ½ bis 1x pro Stunde 30 km
1x Umsteigen in Kiel 0 bis 4x Umsteigen
4:45 bis 1:09 von 5:52 bis 17:52

Quelle: Bahn.de und Google Maps

+ Schon durch die jetzt entstandene Verschlechterung (längere Fahrzeit und andere Abfahrzeit), hat Ascheberg mehr als 80 Fahrgäste pro Tag verloren. Dadurch entstehen zusätzlich zu den hohen Benzinkosten erhöhte Kosten für den Straßenerhalt.

+ Für viele Berufstätige mit festen Zeiten des Arbeitsbeginns, sind stündliche Verbindungen zum Arbeitsort bzw. Schule ein Ausschlusskriterium für die Bahnnutzung, wenn die Ankunftszeiten nicht passen.

+ Schüler aus dem Großraum Ascheberg erreichen die Schulen in Preetz, Plön und Kiel schlecht oder zu spät, denn auch Diese haben keine Gleitzeit.

+ Zitat dazu aus „Schleswig-Holstein-Schiene“: Es macht keinen Sinn, die Reisezeit immer nur durch noch schneller fahrende Züge zu verkürzen, wenn die Züge anschließend so selten fahren, dass man oft schier unendlich lange warten muss, bis endlich wieder einer fährt. Langes Warten ist fahrgastfeindlich.

+ Zitate aus Plan für LVS (LNVP 2013-2017)
- Aus 1.1 Was wollen die Kunden? (Seite10)
Zitat: Die Ziele sind klar: Mehr Menschen sollen Bahn und Bus nutzen und der Marktanteil des umweltfreundlichen Nahverkehrs soll deutlich steigen. Beide Ziele sind erreichbar – wenn es gelingt, die Menschen im Land für Bahn und Bus zu gewinnen und vielleicht sogar zu begeistern.
- Aus 2.2 Das Angebot 2012 (Seite 42)
Zitat: Bahn und Bus ergänzen sich zu einem Nahverkehrssystem. Von der jeweiligen Qualität der beiden Systemelemente und von deren Verknüpfung hängt der Erfolg des Systems insgesamt ab. Bei der Verkehrsplanung sind die individuellen Vorteile beider Verkehrsmittel zu berücksichtigen und zur Grundlage verkehrsplanerischer Entscheidungen zu machen. Bei der Konzeption von Neuverkehren ist zu bewerten, welches der beiden Verkehrsmittel die Mobilitätsbedürfnisse besser befriedigen und welches insgesamt wirtschaftlicher eingesetzt werden kann.
- Aus Ziele des vierten LNVP (Seite 51)
Zitat: Der vierte LNVP ist ein Nahverkehrsplan für die „vernetzte Mobilität“. Zentrale übergreifende Themen sind dabei die Weiterentwicklung des Schleswig-Holstein-Tarifs (SH-Tarif 2.0), Echtzeitinformation und Anschlusssicherung, der Ausbau der Marke „nah.sh“ sowie der Verkehrsverbund Schleswig- Holstein. Stärker als in den bisherigen Plänen stehen die Mobilitätsbedürfnisse der (potenziellen) Fahrgäste im Vordergrund.

2. Infrastruktur
+ Die Infrastruktur wird schon heute und zukünftig immer mehr abgebaut und zentralisiert.

+ Das Land zwingt den Kreis Plön und deren Städte und Gemeinden ihre Schulen und Behörden zusammenzulegen, um Kosten zu sparen. Wie sollen wir da noch hinkommen?

+ Zukünftig werden hier in absehbarer Zeit nicht nur Ärzte in Rente gehen und eventuell keine Nachfolger finden. Ascheberger müssen dann nach Preetz, Kiel oder Eutin ins Krankenhaus oder zum Arzt. Das mit einer Anbindung wie derzeit??
Somit muss unsere Mobilität sichergestellt werden.

3. Wirtschaft + Einer weiteren Entwicklung Aschebergs durch Ansiedlung von Gewerbebetrieben wird durch den Inhalt und der Botschaft, kein zukunftsorientierter ÖPNV für Ascheberg, der Boden entzogen. Arbeitnehmer suchen sich immer öfter Betriebe, welche mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Dies gilt gleichermaßen für den Tourismus. Betriebe siedeln sich hier in Ascheberg unter den drohenden Umständen nicht mehr an.

+ Bürger ohne Auto bzw. Führerschein haben schlechtere Erwerbsmöglichkeiten.

+ Touristen können das Einzugsgebiet des Bahnhofs Ascheberg schlecht erreichen oder fahren an Ascheberg vorbei.

+ Es gibt auch eine steigende Zahl von Touristen, die auch gerne ohne Auto kommen würden. Diese müssten dann aber auch die umliegenden Ausflugsziele gut erreichen können. Das ist im Moment nicht möglich. Der Wunsch nach sanftem Tourismus bleibt so ein Wunschtraum!

+ Der Großraum Ascheberg verliert deutlich an Lebensqualität bei schlechterer Erschließung mit dem ÖPNV.

+ Eine Entlastung des Kieler Wohnungsmarktes durch Wohnungen im Großraum Ascheberg kann wegen schlechter Erreichbarkeit nicht stattfinden, außerdem findet hier schon jetzt ein Wertverlust der Immobilien statt.

+ Zitate aus Plan für LVS (LNVP 2013-2017):
- Aus 1.6 Wirtschaft (Seite 42)
Zitat: Von Arbeitnehmern wird Mobilität erwartet, um ihre Arbeitsstätten zu erreichen. Umgekehrt ist eine gute Erreichbarkeit der Arbeitsstätte mit dem Nahverkehr ein deutlicher Standortvorteil für Unternehmen. Für viele Pendler ist der Nahverkehr das wichtigste Verkehrsmittel. Der Nahverkehr muss daher je nach Strecke und Tageszeit vor allem die Bedürfnisse der Pendler befriedigen. Wichtig für Pendler ist ein gutes, regelmäßiges
Angebot, sind Pünktlichkeit und aktuelle Informationen, besonders im Störungsfall.
- Aus 1.5 Tourismus (Seite 36)
Zitat: Schleswig-Holsteins Touristen, seien es Tages-, Kurzurlaubs oder Urlaubsreisende, sind schon allein durch die Menge für den Nahverkehr interessant.
- aus 1.5 Tourismus (Seite 41)
Zitat: Leitlinie 2 Das Nahverkehrsangebot in der Region muss so gut sein, dass das Auto gerne zu Hause oder zumindest an der Unterkunft gelassen wird.

4. Kommunikation und Bürgerbeteiligung + Zitate aus Plan für LVS (LNVP 2013-2017):
Aus 3.3 Nahverkehr im Dialog (Seite 115)
Zitat: Ziel des Landes ist es, durch eine stets frühzeitige, umfassende, transparente und ehrliche Kommunikation alle am Nahverkehr Interessierten und alle vom Nahverkehr positiv oder negativ Betroffenen zu informieren, einzubinden und, soweit möglich, für den Nahverkehr und die Projekte im Nahverkehr zu gewinnen. Die ehrgeizigen Nahverkehrsziele der Landesregierung sind nur zu erreichen, wenn neben Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen auch Fahrgäste und potenzielle Fahrgäste, aber auch alle Nutznießer des Nahverkehrs daran mitwirken, diese Ziele zu erreichen. Positive Betroffenheiten sind dabei herauszustellen und im Sinne einer „Nahverkehrswerbung“ zu kommunizieren. Negative Betroffenheiten sind weitgehend zu vermeiden oder, wenn möglich, auszugleichen.

(Link zu LNVP 2013-2017)
(Link zu Entwurf RNVP Kreis Plön)